Thyssenkrupp senkt Ziele für Umsatz und Nettoergebnis erneut

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Düsseldorf (Reuters) - Der Industriekonzern Thyssenkrupp schwankt auch fast ein Jahr nach dem Amtsantritt von Miguel Lopez zwischen Hoffen und Bangen.

Im ersten Halbjahr seines Geschäftsjahres 2023/24 (per Ende September) fuhr der Traditionskonzern nach dem am Mittwoch vorgelegten Zwischenbericht unter dem Strich einen Verlust von 392 Millionen Euro ein. Im Gesamtjahr drohe ein Nettoverlust im niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich. Damit schraubte der Vorstand seine bisherige Prognose wie auch beim Umsatz das zweite Mal binnen weniger Monate herunter. Wegen geringerer Preise und weniger abgesetzter Mengen in der Stahlsparte und im Materialhandel erwarte der Ruhrkonzern im Gesamtjahr einen Umsatz unter dem Vorjahresniveau. Zuletzt hatte Thyssenkrupp einen Wert auf dem Vorjahresniveau in Aussicht gestellt.

Erst im Februar hatte das Traditionsunternehmen den Ausblick für den Umsatz und das Nettoergebnis gesenkt. Die Prognosen für das bereinigte Ebit und des am Markt vielbeachteten Free Cashflow vor M&A bestätigte es hingegen nun.

"Bei der strategischen Neuausrichtung des Konzerns haben wir wichtige Fortschritte erzielt, insbesondere im Stahlbereich", sagte Lopez. Thyssenkrupp Steel Europe konnte im Halbjahr das operative Ergebnis auf 137 Millionen Euro von zuvor 76 Millionen Euro verbessern.

Thyssenkrupp treibe seine strategische Neuausrichtung mit Tempo voran. Das Unternehmen hatte sich Ende April mit der EP Corporate Group (EGPC) des tschechischen Milliardärs Daniel Kretinsky auf einen Einstieg in das Stahlgeschäft verständigt. Beide Seiten würden bereits über den Erwerb weiterer 30 Prozent sprechen. Auch die Verselbstständigung der Marine-Sparte gehe voran. Die Investmentgesellschaft Carlyle prüfe die Bücher und übernehme vielleicht eine Beteiligung.

(Bericht von Tom Käckenhoff, Christoph Steitz, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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