Inder sollen zur Kriegsteilnahme nach Russland gelockt worden sein - Festnahmen

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Neu-Delhi (Reuters) - Die indische Polizei hat vier Personen verhaftet, die Landsleute unter falschen Angaben zur Teilnahme am Ukraine-Krieg nach Russland vermittelt haben sollen.

Ihnen wird vorgeworfen, junge Männer mit dem Versprechen auf lukrative Jobs oder Universitätszulassungen nach Russland gelockt zu haben, wie die Bundespolizei am Mittwoch mitteilte. Dort sollen sie aber dazu gezwungen worden sein, im Krieg in der Ukraine zu kämpfen. Etwa 35 indische Männer seien auf diese Weise betrogen worden, so die Behörden.

Bei den verhafteten indischen Staatsangehörigen handelte es sich um einen Übersetzer sowie um zwei "Hauptrekrutierer" für die südlichen Bundesstaaten Kerala und Tamil Nadu. Eine Person, die bei der Visabearbeitung und der Buchung von Flugtickets geholfen haben soll, wurde ebenfalls in Gewahrsam genommen. "Die Ermittlungen gegen weitere Beschuldigte, die Teil dieses internationalen Netzwerks von Menschenhändlern sind, werden fortgesetzt", so die Bundespolizei.

Die Familien von zwei indischen Männern, die in dem Krieg getötet wurden, sagten der Nachrichtenagentur Reuters, dass diese nach Russland gegangen waren, um als "Helfer" in der Armee zu arbeiten. Dem indischen Außenministerium zufolge wurde jeder Fall mit Russland "nachdrücklich besprochen". Moskau hat auf wiederholte Bitten von Reuters um eine Stellungnahme nicht geantwortet.

Die beiden Länder unterhalten seit Jahrzehnten enge Beziehungen und tauschen Waren in Milliardenhöhe aus, von Kampfjets bis zu Tee. Indien hat sich bislang geweigert, Russland wegen des Krieges zu verurteilen. Seit dem Krieg kauft das bevölkerungsreichste Land der Welt auch verstärkt billiges russisches Öl.

(Bericht von Sakshi Dayal, geschrieben von Rene Wagner; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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