BMW-Chef warnt vor Strafzöllen auf chinesische Autos

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Berlin (Reuters) - BMW-Chef Oliver Zipse warnt vor unerwünschten Nebeneffekten bei der Einführung von Strafzöllen auf chinesische Autos in der Europäischen Union.

Sollte es tatsächlich zu den Anti-Dumping-Zöllen kommen, werde das der deutschen Industrie viel mehr schaden als umgekehrt. "Wenn man sieht, dass mehr als die Hälfte der chinesischen Importe von China nach Europa von nicht chinesischen Herstellern, nämlich von deutschen Herstellern kommen, dann sehen Sie, wie schnell man sich da ins Knie schießen kann", sagte er am Mittwoch anlässlich der Vorstellung der Quartalszahlen.

BMW importiert aus China etwa die elektrische Version des Mini sowie den iX3 nach Europa, Volkswagen produziert etwa das Cupra-Elektro-SUV Tavascan in der Volksrepublik für den Weltmarkt. Die EU-Kommission prüft derzeit Anti-Dumping-Zölle auf Elektroautos aus China. Das Ergebnis der Untersuchung soll zwar erst im November vorliegen, aber die EU könnte schon im Juli vorläufige Zölle erheben.

"Wir glauben nicht, dass unsere Branche Schutz braucht", sagte Zipse in einem Gespräch mit Analysten. BMW und andere Autobauer seien von China abhängig, nicht nur, weil die Volksrepublik inzwischen für viele der wichtigste Einzelmarkt sei, sondern auch wegen nötiger Rohstoffe. "Es gibt kein einziges Auto in der EU ohne Teile aus China." Das gelte insbesondere für Elektroautos.

(Bericht von Christina Amann, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter Berlin.Newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder Frankfurt.Newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)

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