Inflation in der Türkei

Türkei: Zentralbank mit weiteren Zinsschritt auf 30 Prozent

onvista · Uhr
Quelle: Efasein/Shutterstock.com

In seinem Wahlkampf sprach der türkische Präsident Erdogan vom "Jahrhundert der Türkei". Jedoch sieht die Realität ganz anders aus. 

Erdogan gilt als Gegner von hohen Zinsen, die jedoch ein wichtiges Instrument der Zentralbank wären, um die Inflation einzudämmen. Demnach wurden der Leitzins viel zu spät angehoben, eine Inflationsrate von 58,9 Prozent im August war die Folge. Die türkische Lira verliert somit immer mehr an Wert, die Wechselkurse sind schon seit längerem auf Tiefstständen.

Seitdem Der Präsident die US-Finanzmanagerin Hafize Gaye Erkan im Juni zur neuen Leiterin der Zentralbank ernannte, hob diese die Zinsen von 8,5 auf 25 Prozent an, doch diese Erhöhung erzielte keine Erfolge. Heute am 21. September wurde der Leitzins nochmal um 5 Prozentpunkte auf 30 Prozent angehoben.

Statement der Zentralbank

Die Inflationswerte lagen in den letzten Monaten über den Erwartungen. Die Inlandsnachfrage blieb weiterhin hoch und der Anstieg der Ölpreise trägt zur weiteren Verschlechterung der Inflationserwartung bei. Diese Faktoren tragen dazu bei, dass die Inflationserwatung zum Jahresende an der oberen Grenze der Prognosespanne liege.

Die Zentralbank beschloss daher, die Straffung der Zinspolitik weiter fortzusetzen, um eine baldige Desinflation herbeizuführen und das Preisverhalten zu kontrollieren.

Der Ausschuss gelangte zu der Einschätzung, dass die Steuervorschriften und der von den Löhnen und Wechselkursen ausgehende Kostendruck, die die Inflation in die Höhe getrieben haben, weitgehend auf die Preise durchgeschlagen haben und dass die Grundtendenz der monatlichen Inflation auf dem Weg nach unten ist. Angesichts des geldpolitischen Straffungskurses ist der Ausschuss entschlossen, den Disinflationskurs im Jahr 2024 im Einklang mit dem Bericht festzulegen.

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