Türkei: Inflation klettert auf 80 Prozent

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Die schlechten Nachrichten für die Türkei hören nicht auf: Im August beträgt die Inflation 80 Prozent im Vergleich zum August des Vorjahres, wie das nationale Statistikamt am Montag in Ankara mitteilte. Experten haben mit einer noch höheren Inflationsrate gerechnet.

Die extrem hohe Inflation hat mehrere Gründe: Da ist ersten die schwache Landeswährung Lira, die immer weiter an Wert verliert. Das treibt die Importkosten in die Höhe. Hinzu kommt der politische Druck seitens Erdogans, der der türkischen Zentralbank untersagt hat, den Zins zu erhöhen. Präsidenten der Zentralbank, die sich dem widersetzten, wurden entlassen. Vielmehr hat sie ihren Leitzins zuletzt sogar verringert. So saßen der Zentralbank in den letzten zwei Jahren vier Chefs vor.

Zu diesen internen Gründen kommen noch äußere: So belasten Probleme bei internationalen Lieferketten die Wirtschaft, die die Kosten für die Vorprodukte in die Höhe treiben. Die explodierenden Kosten für Energie und Rohstoffe belasten zudem die Entwicklung der Wirtschaft.

Die Währungsverluste treffen auch ausländische Investoren. So haben arabische Banken aus Golfstaaten aufgrund der schwachen Landeswährung von 2018 bis 2021 knapp 6,3 Mrd. Dollar verloren. Alleine in der ersten Hälfte des laufenden Jahres betrug der Verlust 950 Mio. Dollar

(mit Material von dpa-AFX)

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