Devisen: Euro bei 1,13 US-Dollar - Türkische Lira im Sinkflug

dpa-AFX · Uhr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Donnerstagvormittag an der Marke von 1,13 US-Dollar notiert. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,1310 Dollar und damit etwas mehr als am Morgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwochnachmittag auf 1,1262 Dollar festgesetzt.

Die Entscheidungen der US-Notenbank Fed vom Vorabend wurde an den Märkten positiv aufgenommen. Die Fed will ihren Ausstieg aus der extrem lockeren Geldpolitik beschleunigen und im kommenden Jahr rascher die Zinsen anheben. Hintergrund ist die hohe Inflation, die zuletzt einen 39-jährigen Höchststand markiert hat. Analysten zeigten sich überrascht über die straffe Kurskorrektur der Fed, die die Teuerung nicht mehr als nur zeitweiliges Problem ansieht.

Am Donnerstag folgt eine Reihe wichtiger Notenbankentscheidungen. Im Mittelpunkt stehen die Zinssitzungen der EZB und der britischen Zentralbank. Während die EZB über den Fortgang ihres Corona-Krisenprogramms entscheiden will, sind sich Analysten nicht sicher, ob die Bank of England auf die hohe Inflation mit einer Zinsanhebung reagiert. Die neue Corona-Variante Omikron könnte aber einem Zinsschritt entgegenstehen.

Im Sinkflug befindet sich weiterhin die türkische Lira. Im Gegenzug mussten für einen US-Dollar erstmals mehr als 15 Lira gezahlt werden, für einen Euro waren erstmalig mehr als 17 Lira fällig. Vor der Zinsentscheidung der Zentralbank am Mittag herrscht Nervosität: Die Währungshüter dürften trotz einer hohen Inflation von gut 21 Prozent erneut eine deutliche Zinssenkung beschließen. Dies wäre im Sinne der politischen Führung, die hohe Zinsen zur Inflationsbekämpfung ablehnt, aber entgegen dem ökonomischen Konsens, der in Zinsanhebungen ein scharfes Schwert gegen hohe Teuerungsraten sieht./bgf/mis

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