Devisen: Euro klar unter 1,13 US-Dollar - Türkische Lira sackt erneut ab

dpa-AFX · Uhr

NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro hat am Dienstag im US-Handel etwas weiter nachgegeben und ist auf ein Tagestief gerutscht. Insgesamt aber hielten sich die Bewegungen in Grenzen. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,1258 US-Dollar. Zwischenzeitlich war sie über 1,13 Dollar gestiegen. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1309 (Montag: 1,1278) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8843 (0,8867) Euro.

Neue Preisdaten aus den USA bestätigten derweil den starken Preisauftrieb. Im November zogen die Erzeugerpreise weiter an. Mit 9,6 Prozent wurde der höchste Zuwachs seit Erhebungsbeginn im Jahr 2010 markiert. Hintergrund der Entwicklung sind zum Teil erhebliche Verspannungen im internationalen Warenhandel, die sich in kräftigen Preissteigerungen niederschlagen. Ökonomen erwarten, dass die US-Notenbank am Mittwoch gleichwohl einen rascheren Ausstieg aus ihrer lockeren Geldpolitik beschließen wird.

Unter erneutem Druck stand die türkische Lira, die Rekordtiefstände zu Dollar und Euro vom Vortag wurden jedoch zunächst nicht erreicht. Finanzminister Nureddin Nebati bekräftigte die Haltung von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan, dass die Zinsen im Land nicht steigen werden. Er sprach von manipulativen Attacken auf die Landeswährung, der sich die Notenbank mit Interventionen entgegenstelle.

Experten erklären die sehr schwache Lira, die seit Jahresbeginn zu Dollar und Euro etwa die Hälfte ihres Werts verloren hat, mit der ungewöhnlichen Geldpolitik der Zentralbank: Trotz einer hohen Inflation von zuletzt gut 21 Prozent befinden sich die Währungshüter seit Spätsommer auf striktem Zinssenkungskurs. Dies widerspricht dem ökonomischen Konsens, deckt sich aber mit der Haltung Erdogans, der hohe Zinsen als Ursache und nicht als Gegenmittel hoher Inflationsraten sieht./la/men

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